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Flächendeckendes Parkpickerl für ganz Wien ab 2022

Ab 1. März 2022 gibt es ein einheitliches Parkpickerl in allen Bezirken. Dann gelten einfache, einheitliche Park-Regelungen in ganz Wien. Gleichzeitig werden die Kurzparkzonen angeglichen und gelten überall von Montag bis Freitag von 9 bis 22 Uhr. Für alle Wienerinnen und Wiener kostet das Parkpickerl ab März 10 Euro pro Monat. Die Einnahmen fließen in den weiteren Ausbau der Öffis.

Die Ausweitung der Kurzparkzone wird mehr freie Parkplätze für die Wienerinnen und Wiener, weniger Verkehr, mehr Lebensqualität und mehr Klimaschutz für Wien bringen.

Mobilitätsstadträtin Ulli Sima: "Ich freue mich, dass es uns in enger Zusammenarbeit mit den Bezirken und dem Koalitionspartner gelungen ist, diese historische Einigung auf den Weg zu bringen. Viele Menschen - besonders in den von den täglich rund 200.000 Pendlerinnen und Pendler zugeparkten Außenbezirken - wünschen sich seit Jahren eine Lösung. Mit dem flächendeckenden Parkpickerl sorgen wir nicht nur für die lang geforderte Entlastung der Bewohnerinnen und Bewohner, sondern gehen auch den Wiener Weg in Sachen Klimaschutz konsequent weiter."

Parkpickerl und Öffi-Ausbau gehen Hand in Hand

Rund 200.000 Pendlerinnen und Pendler kommen täglich mit ihrem Pkw in die Bundeshauptstadt. Viele stellen ihr Auto kostenlos in den noch Parkpickerl-freien Bezirken ab. Nach Einführung des Parkpickerls ist der Autoverkehr in den betroffenen Bezirken jeweils stark zurückgegangen ist. Alleine im Westen Wiens wurden nach der Einführung des Pickerls rund 8.000 Pkw-Fahrten pro Werktag weniger verzeichnet. Es kam zu einem massiven Rückgang von Autos mit Nicht-Wiener Kennzeichen.

Gleichzeitig wurden öffentliche Verkehrsmittel verstärkt genutzt. Mit den Einnahmen der Parkraumbewirtschaftung wird daher der weitere Ausbau der Öffis finanziert. Investiert wird beispielsweise in den U-Bahn-Ausbau und neue Straßenbahnlinien in den Flächenbezirken. Auch der Bau von bundesländerübergreifenden Öffis ist ein zentraler Ansatz der Stadt, um klimafreundliches Pendeln zu fördern. Aktuell werden Projekte geprüft.

Mobilitätswende in Wien

Während die Pendlerinnen und Pendler zu 2 Dritteln mit dem Auto unterwegs sind, ist das Verhältnis bei den Wienerinnen und Wienern genau umgekehrt: Sie sind eher mit Öffis, zu Fuß oder dem Rad unterwegs. Auch gibt es in Wien mehr Jahreskarten-Besitzerinnen und -Besitzer als zugelassene Pkws. Die Zahl der autofreien Haushalte ist in den vergangenen 10 Jahren um 25 Prozent gestiegen. Gleichzeitig ist der Anteil der Haushalte mit einer Öffi-Jahreskarte von 40 Prozent auf zuletzt 52 Prozent gestiegen.

Domino-Effekt verhindern

Der aktuellen Einigung für das flächendeckende Parkpickerl ist ein Vorstoß aus Simmering vorausgegangen, das flächendeckende Pickerl im ganzen Bezirk rasch umzusetzen. Zuvor gab es einen starken Verdrängungs-Effekt auf den pickerlfreien Bezirksteil.

Der Plan Simmerings hätte wiederum massive Auswirkung auf Liesing und Hietzing gehabt. Entsprechend haben beide Bezirke ebenfalls angekündigt, das Parkpickerl einzuführen. Dies hätte letztlich zu einer Verlagerung des Park- und Verkehrsaufkommens auf die großen Flächenbezirke jenseits der Donau, also die Donaustadt und Floridsdorf, geführt.

Breite Info-Kampagne der Stadt Wien

Ab sofort wird es Informationsoffensiven vor allem in den neuen Parkpickerlbezirken geben, um die Bewohnerinnen und Bewohner über die Neuerungen zu informieren und volles Service bei der Beantragung ihres Pickerls zu bieten. "Luft schnappen satt überschnappen", "Weniger suchen, weniger fluchen" und "Ein Garant für weniger Grant": Mit Augenzwinkern wird auf die Vorteile des Parkpickerls hingewiesen. Auch in Hörfunkspots und auf den Social-Media-Kanälen wird breit informiert.